Der heutige Stadtteil Handschuhsheim ist älter als man zunächst vielleicht meint. Bereits im Jahr 765 (Pippin der Jüngere, Vater von Karl dem Großen, stirbt drei Jahre später) wird er unter dem Namen Hantscuhesheim im Lorscher Codex erwähnt. Neben Handschuhsheim werden dort
auch andere Stadtteile Heidelbergs wie Neuenheim, Rohrbach, Kirchheim, Wieblingen erwähnt. Im Jahr 1320 ging der Ort in den Besitz der Kurmainz über, was den Pfalzgrafen zuwider ging, welche sich dann auch 1462 bei der Schlacht von Seckenheim durchsetzten.
Zwei historisch wertvolle Gebäude sind die Kirche St. Vitus und die Tiefburg. Die Vituskirche ist die älteste Kirche in Heidelberg und man kann noch heute an der Aussenseite die Grabmäler von Dieter und Margarethe von Handschuhsheim (gestorben 1483) besichtigen. Das Wappen der Herren von Handschuhsheim ist natürlich der Handschuh (manchmal mit Bommeln) und der aufmerksame Passant kann es des öfteren in den Strassen Heidelbergs entdecken.
Die Tiefburg ist natürlich nicht die älteste Burg Heidelbergs, aber langweilig ist sie deswegen nicht. Im Jahre 1770 wurde dort nämlich ein eingemauertes Skelett, inklusive Rüstung gefunden. Der Ritter soll angeblich aufgrund eines Verhältnisses mit einer Burgbewohnerin lebendig eingemauert worden sein. Macht doch etwas mehr her als ein überdimensioniertes Fass.
Wer Lust hat mehr über Handschuhsheim und die Region zu erfahren, dem empfehle ich das
Buch "Heidelberg in Mittelalter und Rennaisance" (Thorbecke Verlag).
Quellen und Informationen: