Mittwoch, 28. Januar 2015

Letzte Wohnheimversammlung WS 14/15


Am 28. Januar 2015 (Mittwoch) fand die letzte Wohnheimversammlung im diesem Wintersemester statt. Es waren ca. 25 Wohnheimbewohner anwesend. In den folgenden Zeilen werden die wichtigsten Themen von diesem Abend zusammengefasst.

Da es Zeit war, die neuen Sonderaufgaben zu verteilen, haben jeweils ein Vertreter von jedem Posten diese vorgestellt. Als Erstes stellten sich die Wohnheimsprecher vor und teilten mit, dass zwei von Ihnen: Katja und Christina, nicht weitermachen wollen, deshalb mussten wir neue wählen. Es gab fünf Kandidaten, wobei Ann-Sophie (Physik 5. Semester) mit 25 Stimmen, David (Physik) mit 22, und Tim mit 17 Stimmen gewählt wurden. Gegebenenfalls wird Karsten (Geographie und Physik auf Lehramt, 11 Stimmen) den Posten von David übernehmen. Die Wohnheimsprecher sind unter der Email-Adresse wh-sprecher-129@listserv.uni-heidelberg.de erreichbar. 

Der Kassenwart bleibt weiterhin Siegmund Schleiss. Der Kassenbericht sieht wie folgt aus: Kassenstand bei Übernahme war 476,45 €. Insgesamt wurden für Weihnachtsfeier, Kopierkarte, Spielabend und sonstiges 90,20 € ausgegeben. Die Einnahmen betrugen 90,00 € von den Neueinzügler-Spenden bzw. –Darlehen und 74,80 € von der Weihnachtsfeier. Somit haben wir einen Semestergewinn von 74,60 €. Der aktuelle Kassenstand ist 551,05 € . 

Als Nächstes wurden die restlichen Sonderaufgaben verteilt. Die Wahlmethode vom letzten Semester hat sich als sehr gut erwiesen (Danke Jazz!), deshalb hatten die Wohnheimsprecher schon eine Box vorbereitet, in der mit 1 bis 30 beschrifteten Zetteln lagen und jeder hat eins gezogen. Danach durften die Wohheimbewohner der Reihenfolge nach eine Sonderaufgabe selbst wählen. Es sind  Plätze für den Waschraumdienst frei geblieben!!! Unsere Mitbewohner sollten beachten, dass sie spätestens im dritten Semester eine Sonderaufgabe übernehmen müssen, um ihre Wohnzeit nach dem vierten Wohnsemester verlängern zu können. Diese werden am Ende des Semesters bei der Wohnheimversammlung vergeben. Alternativ kann man Hausmeisterarbeit leisten. Liebe Waschraumtutoren, das regelmäßige Putzen ist wichtig, da wenn die Hausmeister mit der Sauberkeit unzufrieden sind, kommt es vor, dass die Sonderaufgabe am Ende nicht bestätigt wird (schon erlebt).

Wichtige Info: Da unsere lieben unentbehrlichen Waschmaschinen leider immer wieder kaputtgehen, bitten wir um mehr Sorgfalt mit dem Umgang! Wenn ein neuer Waschgang nicht gestartet werden kann, da der letzte nicht richtig beendet worden ist, BITTE einfach den Türknopf (für Dummies: orangener Knopf rechts zum Türöffnen) fünf Sekunden lang drücken, damit ein Resetting erfolgt. Mit Gewalt die Tür zu knallen bringt NICHTS! Die Hausmeister wollen mittlerweile die Waschmaschinen nicht reparieren, weil sie es wegen des gewissenlosen Umgangs satt haben. Demnächst werden die Waschraumtutoren Schilder mit dieser Anleitung aufhängen.

Ferner kam von Tim die Idee, ein QR-Code für die Seite der Heimzeitung und den Neueinzüglerinfos herzustellen und ihn im Eingangsbereich aufzuhängen, damit diese von allen schnell über das Handy erreichbar sind. Außerdem hatte er die Idee künftig die Artikel der Heimzeitung auszudrucken und ebenfalls an der Pinnwand aufzuhängen. 

Am Ende der Versammlung hat unser neuer Wohnheimsprecher als Belohnung für die Anweseneit allen Gutscheine für eine Pizzeria verschenkt.

Achtung: bei der nächsten Verteilung der Sonderaufgaben am Ende des Sommersemesters soll bitte jeder einen Zettel und Stift mitbringen, damit die Wahlen für die „lebenswichtigen“ Sonderaufgaben wie Wohnheimsprecher und Kassenwart schneller und effektiver erfolgen können. Damit wäre Zeit für Klausurvorbereitung oder andere nette Sachen gespart.

NOGIDA - Auch wir können ein Teil davon sein!

Notleidende offenherzig in die Gemeinschaft in Deutschland aufnehmen!

So lautet der Name der Demo in Heidelberg gegen jegliche Ausflüsse von Pegida. Heidelberg setzt damit ein Zeichen, dass in unserer Gemeinschaft kein Platz ist für Diffamierung Anderer.
Stattdessen gilt

„Wir sind nicht im geringsten bereit, unsere Werte zur Disposition zu stellen, was Menschlichkeit, Offenheit, Gastfreundlichkeit und Ehrlichkeit gegenüber Flüchtlingen betrifft.“

Ganz unter diesem Motto standen nun die ersten zwei Demos und wird auch die nächste und wahrscheinlich letzte stehen. Alle zwei Wochen trifft man sich montags um 19 Uhr auf dem Uniplatz, um gemeinsam einer Spaltung der Gesellschaft entgegen zu wirken und Menschlichkeit Raum zu schaffen. Die nächste wird am 09. Februar stattfinden.

Obwohl sich bei der zweiten Kundgebung „nur“ ca. 500 bei Schneeregen und Kälte versammelt hatten, war die Stimmung ganz und gar nicht eisig. Nach Reden u.a. vom Oberbürgermeister Eckart Würzner, Herrn Rechtsanwalt Schmidt-Rohr und dem Imam Ali Atlamaz von der Yavuz Sultan Selim Moschee in Rohrbach-Süd, gab es noch einen musikalischen Act.

Viele ehrenamtliche Gruppen waren anwesend, um geschlossen hinter dieser Sache zu stehen. Auch Probono Heidelberg, über die hier vorher schon berichtet wurde, war dort.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es immer schwarze Schafe gibt, die einen auf der Straße beschimpfen und sagen, man solle wieder in seine „Heimat“ gehen - wo auch immer die sein soll, wenn man in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Doch Zivilcourage und Einsatz von unbeteiligten Passanten am Bismarckplatz haben mir deutlich gezeigt, dass Heidelberg ein weltoffenes, tolerantes Stückchen Erde ist, auf dem Willkommens-Kultur groß geschrieben wird.

Nun tragen wir diese Kultur auch in unserem Wohnheimsnamen - International House. Daher mein Aufruf an euch alle: Geht übernächsten Montag hin! Zeigt, dass ihr für ein buntes Heidelberg seid und werdet Teil der Bewegung, die Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unter Ausnutzung von vermeintlich unbegründeten Bürgerängsten in Deutschland entgegenwirkt!

Hier findet ihr mehr Infos und die Veranstaltung:

https://www.facebook.com/events/358969997624691/?fref=ts



Was das Leben im International House bedeutet - in 15 Punkten

  1. Zwei funktionierende Aufzüge sind einer zu viel! - Oder hat es mal eine Zeit gegeben, in der beide Aufzüge problemlos länger als einen Monat funktioniert haben...?
  2.  Wunderschöner Ausblick! - Oder eher tiefe Einblicke..? Auf der West-Seite kann man vor allem in den höheren Stockwerken nach Mannheim schauen, wundervoll! Allerdings ist dabei leider auch der vermeintlich flüchtige Blick in die Schwesternwohnheime und ins INF 133 vorprogrammiert. Empirische Beobachtungen lassen vermuten, dass Nudismus besonders in den Schwesternwohnheimen eine stark praktizierte Lebensweise darstellt. Das INF 133 ist da wesentlich weniger spektakulär- Man sieht einen Muslim beten und eine Ballerina an der Balkonstange ihre Übungen machen. Aber hey, bei dem ganzen unterschiedlichen Live Programm braucht man keinen TV mehr.
  3.  Baustelle, Baustelle, Baustelle, ... wo man auch hinsieht.
  4.  Tatütata! Rund um die Uhr. Aber gut, man kann sich nicht beschweren, wenn man freiwillig zwischen den ganzen Klinken wohnt - was in so mancher Situation auch von Vorteil sein kann.
  5.  Einkaufsmöglichkeiten Fehlanzeige - bis auf den Mini- Supermarkt.
  6.  Bar 133, Botanik, Bellini - Immerhin bietet das Feld ein super Angebot, um den Abend mehr oder minder gemütlich  ausklingen zu lassen-  und das zu Studi- Preisen!
  7.  Apropos Botanik und Bellini - Kochen ist auch eher eine von uns selten ausgeübte Tätigkeit. Immerhin ist die Mensa direkt vor der Tür; Zum Hbf, also ins Mecces, ist’s auch nicht weit. Und für die kulinarischen Feinschmecker gibt’s ja auch noch das Mandy’s ganz in der Nähe.
  8. Vergebliche Paketzustellung: Angeblich hat der böse Student dem klingelnden Postboten die Tür nicht geöffnet.  Vielleicht hatte der Postbote auch einfach keine Lust bis in den 9. Stock zu fahren, nachdem er ja schon alle Pakete, die für die Stockwerke 1-8 bestimmt waren, abgeliefert hatte. Ist ja auch unglaublich anstrengend dieses Aufzugfahren. Auch bemerkenswert ist, dass man schon so einige Pakete auf dem Klingelkasten oder beim schwarzen Brett gefunden hat.
  9. Kontakt mit den Internationals - könnte unter Umständen besser sein. Ein Lob an dieser Stelle an alle, die am Spieleabend teilnehmen! Hier sind nicht nur die Karten, sondern auch die Leute bunt gemischt.
  10. Sharing is caring - Immerhin läuft das Verleihen von Haushaltskrams, Backwaren und auch anderweitigen Dingen ganz gut zwischen uns. Danke, Mark Zuckerberg, danke.
  11. Uni-Sport? Für uns gilt die Anfahrts-Ausrede nicht! In fünf Minuten ist man mit dem Fahrrad am Olympiastützpunkt
  12. Apropos Fahrrad: Fahrräder, Fahrräder, Fahrräder, überall - nur nicht dort, wo sie eigentlich stehen sollten. Vergeblich scheint der Kampf um die Freihaltung des Fluchtwegs.
  13. Apropos Sport: Couch-Potatoes aufgepasst! Wer hier nicht den Uni-Sport für sich entdeckt oder die perfekten Laufwege am Neckar entlang erkundet, ist selber schuld! Oder einfach zu faul, so wie ich...
  14. Apropos Laufen: Gebt es zu, jeder, aber auch jeder - egal ob unimäßig im Feld oder doch in Bergheim oder in der Altstadt - läuft mindestens einmal in der Woche dem Bus hinterher!
  15.  Nicht zu vergessen sind auch unsere besonderen Haustiere, denn wer hat schon giftgrüne Riesen-Wellensittiche, die er vom Balkon aus beobachten kann oder Bären auf naja, halbswegs freier Wildbahn, direkt vor der Haustür? Besonders gern habe ich auch unsere Silberfische - nie wieder ohne!



Im Grunde aber haben wir wohl alle ziemlich Glück gehabt mit unserem Wohnheim, unseren Zimmern, unseren Balkonen!

Samstag, 24. Januar 2015

„Vormittags, während die Skater zur Schule gehen...“

Gegen einen Unkostenbeitrag von 50€,
der bei Kauf des gebrauchten verrechnet wird,
 lernt Wolfgang gerne an.
Segway ohne Kontrollstange, Einrad ohne 
Sattel, Fußwippe mit Elektromotor?
Am Donnertag um neun traf ich Wolfgang im fun park unter der Ernst-Walz-Brücke. Im Ruhestand ist er. Vormittags aber, „während die Skater zur Schule gehen“, so seine Worte, springt er auf sein onewheel segway auf. Zwischen pipes, funbox, und anders geschwungenen Betonformen testet er die Grenzen seines Geräts.

Dieses segway ohne Kontrollstange, ein Einrad ohne Sattel, eine Fußwippe mit Elektromotor, hat er –wie man nachmittags sagen würde: – gepimpt mittels eines Schaumstoffpolsters für die Waden und eines regenbogenfarbenen Tragegurts. Feste Schuhe schützen den Knöchel. Gegen die Kälte hilft nur eine Skibrille. Sein chinesisches Fabrikat im Wert von etwa 400€ treibt er so nahezu alle Steigungen hoch. Zum fotogenen Trick entwickeln konnte er den einbeinigen Absprung mit Kehrtwende auf Hügelspitzen. Ins Schwärmen gerät er dann auch über die kaskadenmäßig angelegte Treppe der Theodor-Heuss-Brücke.
Seine Vorbilder finden sich im youtube, wo jungen Chinesen und anderen kein Pfad im Wald zu bucklig, kein Bordstein zu hoch ist, um mal eben hochzuhüpfen. Das onewheel klemmt mit Feingefühl zwischen den Waden.
Schließlich lege auch ich die Kamera beiseite. Wir wagen meine ersten Fahrversuche- rechts einen unverrückbaren Zaun, links die stützende Hand meines Lehrers. Wer es beherrschen möchte, benötigt je nach Talent 2-20 min oder 2 Tage. Nirgends lernt es sich wohl besser als bei Wolfgang, einem eBike-Tüftler und Rollbrettfahrer am Boxberg vergangener Tage.


Neugierig geworden? Schaut ihm zu, alsbald mit neuem Gerät, gefühlt jeden Werktag zwischen 9 und 10 Uhr, ca. 400 Meter vom Wohnheim.

Montag, 12. Januar 2015

Es ist soweit - der Sicherheitsdient ist da!

Endlich mal Ruhe, wenn man schlafen möchte und am nächsten Morgen eine wichtige Klausur hat. Dafür sollen die Sicherheitsleute sorgen, die nun ihre nächtlichen Runden um die INF 129, 133, 134, 135 & 136 zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr in der Früh drehen.
Klingt an sich ganz super- doch was genau bedeutet es überhaupt, dass man Studierenden einen Babysitter vor die Nase setzen muss, um ein zivilisiertes Miteinander zu gewährleisten?
Ist es nicht ganz selbstverständlich, dass in Wohnheimen ganz nach amerikanischem Motto riesen Feten, laute Musik und Gelächter die Nacht zum Tag machen und die Siedlung in eine riesen Disko verwandeln?
Mal ganz davon abgesehen, dass ich persönlich ziemlich selten wahrnehme, dass hier tatsächlich „Lärmbelästigung“ aufgrund einer feierwütigen Meute herrscht, sollte es nicht möglich sein, einfach mal bei seinem Nachbarn zu klopfen und zu sagen: „Hey Freunde, ich schreib’ morgen ’ne wichtige Klausur, könntet ihr die Musik ein wenig leiser dreh’n..?“.
Das Leben in den Wohnheimen sollte auf gegenseitigem Verständnis basieren, immerhin hat doch jeder von uns mal „’ne Klausur“ oder eben das Bestehen einer Klausur zu feiern, oder?
Natürlich muss man sehen, dass es wohl einen Grund gibt, warum uns ein Babysitter aufgebrummt wurde. Tatsächlich habe ich mit einigen aus dem Wohnheim gesprochen, die nicht so leicht auf Verständnis getroffen haben, nachdem sie mehrmals beim Nachbarn geklopft hatten, um um Ruhe zu bitten. Solch ein Verhalten ist durchaus inakzeptabel und darf nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden.
Dennoch frage ich mich, ob das nicht gerade ein Job für die Wohnheimsprecher ist, oder ob man unter Umständen auf ein neues Tutorium setzen sollte? So eine Art Mediator, Streitschlichter - „Hauspolizei“? Ist es wirklich notwendig, erwachsenen Menschen, einen Sicherheitsdient zuzuteilen, der uns in die Schranken weist? Oder ist das Ganze unter Umständen nicht doch viel zu übertrieben und wurde nicht eine weitere Institution geschaffen, in die weitere Gelder fließen, die man auch besser investieren könnte?

Man muss wohl nichtsdestotrotz dem Ganzen zunächst eine Chance geben, doch ein wenig Skepsis hat noch niemandem geschadet, oder?