Dienstag, 24. Mai 2016

Urlaub in Rumänien? Wieso nicht!





Osteuropa ist bei uns mit Ausnahme vielleicht von Bulgarien, das für Abi-Party-Reisen recht beliebt ist, kein allzu häufiges Urlaubsland. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass es durchaus eine Überlegung wert ist, seinen Urlaub in Rumänien zu verbringen. Ich selbst war bereits zweimal da, einmal mit meinen Eltern, die dort aufwuchsen, und einmal mit einer Art Austauschprogramm mit Studenten aus Temeswar. Dort habe ich viele Gründe kennengelernt, sich für das Land, zu begeistern, einige davon möchte ich hier aufführen.
Mit den Karpaten und dem Schwarzen Meer hat Rumänien sowohl ein Hochgebirge, als auch wunderschöne Strände zu bieten, eignet sich somit also sowohl für Wander- als auch für Strandurlauber. Eine Fahrt auf der Transfogarascher Hochstraße durch die Karpaten bis an ihre höchsten Punkte erlaubt wunderschöne Ausblicke und ein einzigartiges Fahrerlebnis. Aber auch die Decebalos-Statue im wunderschönen Donautal bei Orsova (siehe Bild) oder das Draculaschloss sind einen Besuch mehr als wert.

                                                                            Die Decebalos-Statue bei Orsova

Das sind nur wenige der atemberaubenden Sehenswürdigkeiten in Rumänien, die sich über das ganze Land verteilen.


Abgesehen von der Landschaft und den Sehenswürdigkeiten bietet ein Besuch Rumäniens die Chance, eine Kultur kennenzulernen, über die wir kaum etwas wissen. Durch seine Lage und Geschichte wurde die Kultur Rumäniens von vielen anderen Nationen beeinflusst. Dazu zählen Österreich und Ungarn, der Balkan aber auch Deutschland. Auch ein Teil deutscher Geschichte kann also in Rumänien entdeckt werden: deutsche Minderheiten wie die Siebenbürger Sachsen, zu denen meine Familie gehört, oder die Banater Schwaben lebten über Jahrhunderte in Rumänien, bevor sie Ende des 20. Jahrhunderts größtenteils nach Deutschland zurückkehrten.
Diese vielfältigen Einflüsse spiegeln sich beispielsweise in der Küche wieder, von Schnitzel (șnițel) über Polenta (mamaliga) und Cevapcici (mici) bis hin zu süßen Köstlichkeiten wie Papanaşi (eine Art frittierter Quarkknödel, siehe Bild) und Pfannkuchen (clatite) gehört alles zur insgesamt sehr deftigen rumänischen Küche und sollte unbedingt probiert werden.

Papanaşi

Zu guter Letzt kann sich auch aus finanzieller Sicht ein Urlaub in Rumänien lohnen, denn Leben und Essen ist dort wesentlich günstiger als in anderen beliebten europäischen Urlaubszielen wie Italien oder Frankreich. Gemessen am dortigen Mindestlohn von 1250 Lei (umgerechnet ca. 280 Euro im Monat) nicht verwunderlich.
Also: traut euch und entdeckt ein Land, über das viele einige Vorurteile aber kaum Wissen haben, ihr werdet es nicht bereuen.