Sonntag, 28. Dezember 2014

Bauarbeiten vor unserem Wohnheim


Im Oktober 2013 haben die Bauarbeiten vor unserem Wohnheim begonnen. Mittlerweile ist der Rohbau der Bauarbeiten abgeschlossen und es gibt zum Glück weniger Lärm. Doch keiner weiß genau, was dort eigentlich gebaut wird...





Das Großprojekt Marsilius-Arkaden soll ein gemischt genutzter Gebäudekomplex zum Wohnen, Arbeiten und Lehren werden. Das Projekt wird nach der Fertigstellung  vom Marsilius-Kolleg Heidelberg und vom Universitätsklinikum genutzt werden. Dieses Gebäudeensemble besteht aus drei markanten Türmen mit 10 bis 13 Stockwerken, einer zweigeschossigen Sockelzone mit Arkaden und einem verbindenden Untergeschoss mit einer Tiefgarage. Insgesamt sollen 94 Wohnungen, 330 Arbeitsräume und zahlreiche Büro- und Konferenzräume auf rund 20.000 Quadratmetern geschaffen werden. 
Im Südturm werden sich sowohl Wohnungen für das Klinikum als auch eine ökumenische Einrichtung der katholischen und evangelischen Kirche befinden. Im Nordturm wird sich das Marsilius-Kolleg Heidelberg einrichten und weitere Wohnungen für Universität und Klinikum werden dort Platz finden.
Mitarbeiter und Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg werden die Büro- und Konferenzräume des Westturms nutzen können. 
Es wird jedoch kein Wohnungsnagebot für den freien Markt geben, da sich die Nutzung nur auf Personalwohnungen der Universität und auf Wohnungen für Studierende begrenzen wird.






Die Grundstücksgröße beträgt 6611 Quadratmeter, die Grün- und Verkehrsflächen sind rund 4500 Quadratmeter groß.
Dieses Projekt wurde im Jahr  2007 als Siegerentwurf aus einem europaweit ausgeschriebenen Investoren- und Architektenwettbewerb ins Leben gerufen. 2012 hat man mit dem Abriss des Altbaus begonnen. Es war ein ganz besonderer Arbeitsvorgang vorgesehen: Die Nähe zur Chirurgischen Klinik erlaubte keine Sprengung.  Nach Analyse zahlreicher Vorschläge und Überlegungen wurde beschlossen, den größten in Deutschland zur Verfügung stehenden Abrissbagger in Bewegung zu setzen. Dieser Abrissbagger zerstörte den Altbau vom obersten Stockwerk stückweise. Nach erfolgreichen Abbrucharbeiten starteten die Bauarbeiten nun im Oktober 2013.
Universität und Universitätsklinikum finanzieren das millionenschwere Projekt selbst  — über einen Leasingvertrag. Die Raten werden 25 Jahre lang beglichen, danach muss dann eine Restschuld getilgt werden. Die Vollendung des Großprojekts ist bereits für Mitte 2015 geplant. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt wurden Einsparungen in Millionenhöhe gefeiert: Die ursprüngliche Kalkulation wurde von 60 Millionen Euro um mindestens zwei Millionen Euro reduziert, was der Projektleitung zu verdanken ist: Die hochkooperative Hand in Hand Arbeit, die intelligente Ausschreibe- und Vergabepraxis, das hohe Maß an Organisation und bislang kein einziger Unfall. 
Die Geschäftsführung des Bauträgers „EPPLE Projekt“ äußerte sich sehr positiv über die „geglückte gemeinsame Entwicklung dieses anspruchsvollen Projekts mit der Universität und dem Universitätsklinikum“ (morgenweb. de/region).

Samstag, 20. Dezember 2014

Von Studenten für Studenten:
Kompetente und günstige Zahnbehandlungen

Wer behandelt?
Ab dem 7. Semester behandeln die Zahnmedizinstudierenden Heidelbergs eigene Patienten, um Praxiserfahrung zu sammeln. In der Heidelberger Kopfklinik gibt es spezielle Behandlungsräume mit Patientenboxen für Zahnmedizinstudierende. Der Studentenkurs der Zahnmediziner besteht aus ca. 65 % Studentinnen und 35 % Studenten im Alter von 21 bis 35 Jahren. Einige von ihnen haben bereits eine Ausbildung zum Zahntechniker abgeschlossen.
Dabei betreuen immer zwei Studierende eine Patientenbox: Ein Studierender behandelt den Patienten und der andere hilft und unterstützt. Ein Zahnarzt beaufsichtigt die Studenten und ist für die Betreuung von fünf solcher Patientenboxen zuständig.
In einem Saal befinden sich insgesamt fünfzehn Patientenboxen und somit drei Zahnärzte aus verschiedenen Spezialabteilungen, sodass man bei schwierigen Fällen oder Komplikationen auf einen passenden Spezialisten zurückgreifen kann.  


So sieht eine Patientenbox von innen aus:

 



















Und so sieht der Behandlungssaal des Studentenkurses aus:

 



















Wer kann behandelt werden?
Grundsätzlich kann sich jeder, der möchte und dazu bereit ist, von den Zahnmedizinstudenten Heidelbergs behandeln lassen. Zahlreiche Patienten sind durch ihren Hausarzt mit einer Überweisung zum Studentenkurs gekommen, weil der Hausarzt beispielsweise kein Mikroskop in seiner Ausstattung zur Verfügung hatte. Andere Patienten haben sich an die Zahnmedizinstudenten gewandt, um eine Zweitmeinung bezüglich ihrer Behandlung einzuholen. Viele dieser Patienten waren sehr zufrieden und sind weiterhin zum Studentenkurs gegangen. Selbst Kinder (sobald sie mindestens ein Zähnchen haben) können beim Studentenkurs behandelt werden.
Bei starken Schmerzen oder abgebrochenen Zähnen wird man sofort ohne Voranmeldung behandelt.


Vorteile
Zum einen ist das Ausmaß des modernen Equipments des Studentenkurses nicht mit der Ausstattung von niedergelassenen Zahnarztpraxen zu vergleichen. Diese moderne und teure Ausstattung ermöglicht sowohl Spezialbehandlungen als auch die Teilnahme an Studien.
Zum anderen wird eine enge Verknüpfung mit der Wissenschaft gewährleistet, da sich drei Fachleute um einen Patienten kümmern und somit profitiert der Patient von drei  Expertenmeinungen und einer gründlichen und fachkundigen Behandlung und Beratung.


Ein Nachteil?
Hierbei gibt es lediglich einen Nachteil: Die Studierenden behandeln vorsichtiger und langsamer und beraten sich oft mit dem betreuenden Zahnarzt, sodass der Zeitaufwand höher als bei einem „normalen“ Zahnarztbesuch ist. Dennoch muss man bedenken, dass man eine gründliche Zahnbehandlung von verschiedenen Experten bekommt, sodass sich der Zeitaufwand im Endeffekt lohnt.


Kosten
Wer sich von den Studierenden der Zahnmedizin behandeln lässt, zahlt für Behandlungen wie beispielsweise Füllungen und Zahnreinigungen nur rund 30 % von dem Betrag, dem man einem bereits ausgebildeten Zahnarzt für dieselbe Behandlung zahlen würde. Der Preis für eine gründliche Zahnbehandlung von Studierenden im siebten Fachsemester ist also ein großer Vorteil für Patienten, die sich einer gründlichen Zahnbehandlung unterziehen und dabei gleichzeitig viel Geld sparen können.
Oftmals sind die meisten Zahnärzte, die die Patientenboxen beaufsichtigen, sogar einverstanden, Zahnreinigungen für Studenten kostenlos durchzuführen.
Bei größeren und aufwändigen Behandlungen, wie beispielsweise Kronen oder Prothesen, werden den Patienten 80 % des zahnärztlichen Honorars erlassen. Für Knirschschienen müssen Patienten beim Studentenkurs nichts bezahlen und erhalten zusätzlich eine kostenfreie Zahnreinigung.


















Sonntag, 14. Dezember 2014

Famulatur an der Sommerakademie (Mediziner-Special)



Die Krankenpflegepraktika sind abgeleistet, das Physikum bestanden: ab in den langersehnten klinischen Abschnitt des Medizinstudiums. Man hat oft gehört, dass das Studium ab jetzt viel mehr Spaß macht. Man darf sich auch auf die neuen vier Monate Pflichtpraktika (sog. Famulaturen) freuen (Yay!): zwei Monate stationär, einen Monat ambulant und neuerdings einen Monat in einer Hausarztpraxis.
Viele Medizinstudenten beginnen früh ihre Famulaturen zu planen, manche nutzen die Gelegenheit ins Ausland zu gehen und Pflicht und Spaß zu vereinbaren. Für diejenigen, die mindestens den stationären Teil in Deutschland ableisten wollen, habe ich einen sehr guten Tipp: die Sommerakademie im Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam, ein akademisches Lehrkrankenhaus der Humboldt-Universität Berlin (Charité).




Die Sommerakademie wird seit 2012 von engagierten Assistenzärzten organisiert. Es handelt sich um eine zweimonatige Famulatur (August und September) in einem Bereich der Inneren Medizin. Zur Auswahl stehen zehn internistische Stationen in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, der Klinik für Kardiologie und Angiologie, der Klinik für Nephrologie und Endokrinologie und der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie. Für den Sommer 2015 werden nach Mitteilung der Organisatoren chirurgische Stationen zur Auswahl stehen. An der Sommerakademie können 8-12 Studenten teilnehmen, wobei jeder eine Heimatstation wählen kann, wo er eingearbeitet und in den Stationsalltag eingebunden wird. Zu den Aufgaben der Famulanten gehörten tägliche Blutentnahmen, Legen von peripheren venösen Zugängen, Aufnahmegespräche usw., natürlich mit  Unterstützung durch den Stationsärzten.

Was die Sommerakademie von den anderen Famulaturen unterscheidet, sind die täglichen Seminare, größtenteils durch Chef- und Oberärzte, über die wichtigsten Krankheitsbildern der Inneren Medizin. Zusätzlich finden jede Woche Kurse in Kleingruppen statt, die für den Klinikalltag notwendige Fertigkeiten beibringen sollen: körperliche Untersuchungen, Reanimation, Ultraschall sowie einige Chefarztvisiten auf verschiedenen Stationen. Es werden ebenfalls Hospitationen in den Funktionsabteilungen wie Endoskopie, Herzkatheter und Dialyse ermöglicht. Auch hier gilt: je mehr Eigeninitiative man ergreift, desto mehr sieht und lernt man.





Als ich in Potsdam famuliert habe, hatte ich das Glück an einem praktisch orientierten zweitägigen Advanced-Live-Support-Kurs zusammen mit den Ärzten teilzunehmen, deren Kosten das Krankenhaus als Arbeitsgeber übernommen hat. Weiterhin werden für die Teilnehmer an der Sommerakademie kostenfrei ein tägliches Mittagessen und Unterkunft in den Apartements des Klinikums gestellt. Potsdam ist mit seiner unmittelbaren Nähe zu Berlin (20 Minuten mit der Bahn) ziemlich attraktiv. Auch die Medizinstudenten an der Charité machen ihre Famulaturen und PJ-Teriale gerne im Ernst-von-Bergmann-Klinikum. Somit ist die Sommerakademie eine wunderschöne Möglichkeit Kollegen aus anderen Städten kennenzulernen. Im Sommer 2014 gab es Medizinstudenten aus Berlin, Lübeck, Rostock, Würzburg, Ulm und Graz.


Die Stadt Potsdam an sich ist ebenfalls sehr schon mit ihren zahlreichen Schlössern und Parks: Sanssouci, Charlottenhof, Cecilienhof, Babelsberg und andere. Nach dem langen Arbeitstag auf Station kann man in den mehreren Seen in der Umgebung  schwimmen und sich entspannen.


Die Bewerbung für die Sommerakademie findet in der Regel Anfang April bis Mitte Mai statt. Man braucht ein kurzes Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und ggf. die Zeugnisse bereits absolvierter Famulaturen. Wenn ihr genug von Heidelberg habt und einen schönen Sommer in einer anderen Ecke Deutschlands verbringen und gleichzeitig viel lernen wollt, ist die Sommerakademie in Potsdam die richtige Entscheidung.

Dienstag, 4. November 2014

Unsere Wohnheimsvollversammlung vom 27.11.14



Am Dienstag, den 27. Oktober 2014 fand unsere Wohnheimsvollversammlung im Gemeinschaftsraum statt. Die 35 Anwesenden waren eine nette Truppe!
Eine tagesaktuelle Nachricht konnten die WohnheimssprecherInnen Christina, Katja und Alex von Herrn Kryzer überbringen: ab Mitte Dezember wird ein Sicherheitsdienst seine Patrouillen auch in INF 129 beginnen. Aufgabe ist das Durchsetzen der Hausordnung. Das beinhaltet das Freihalten von Fluchtwegen und die Nachtzeit von 22-7 Uhr. Beschwerden aus dem bald bezugsfertigen Nachbarhaus soll hier wohl vorgebeugt werden. Ermahnt der Sicherheitsdienst einen Bewohner zweimal zur Ruhe, kündigt nach Erfahrungen aus anderen Wohnheimen übrigens das Studierendenwerk den Mietvertrag. Auch mit Sicherheitsdienst gilt: Wer sich gestört fühlt, möge bitte weiterhin zuerst die Heimsprecher einbeziehen. Partys in den Wohnungen sind vorher anzukündigen. Wünschenswert schien uns ein Sicherheitsdienst, der des organisierten Fahrrad(teile)diebstahls Herr werden kann.
Einer (genauer: der Autor) schlug vor, nicht mehr benötigte Haushaltsgegenstände kurz zu fotografieren und in Facebook anzubieten. Bisher stehen sie stattdessen oft im Eingangsbereich im Erdgeschoss unschön im Weg herum, teils ungeputzt und mit Kaffeeresten. Durchsetzen kann er sich nicht. Das Teilen („sharen“) hat ja zugegeben enormen Erfolg. Der Umsatz ist beeindruckend!  Es kommt zum Kompromiss: Ein Schild soll  aufgehängt werden, wonach man die Sachen im Eingangsbereich bitte sauber und ordentlich (beispielsweise in Karton gesammelt) auslegen möge.
Unverändert rücksichtslos stellte sich das Bild der Lage draußen vor dem Wohnheim dar. Viele Fahrräder stehen im Ein- und Ausgangsbereich in der Flucht der Tür. Dabei ist die als Rettungsweg, Notausgang, zu Gunsten von Lieferungen und für unsere eingeschränkten, sehbehinderten Mitbewohner und Rollstuhlfahrer unbedingt freizuhalten.
Baulich tut sich was, stellten wir fest. Um das Schwesternwohnheim auf der Westseite herum ist eine Straße geteert worden. Ein Rettungsweg? Baustellenvorbereitung? Aufgrund des Baujahrs könnte bald der Abriss bevorstehen. Genaueres ist nicht bekannt. Erfreulich und sicher ist dagegen, dass im Erdgeschoss des Mathematicum-Neubaus ein Edeka einziehen wird. Und- hier brodelt die Gerüchteküche- direkt im Bau neben dem Wohnheim ein Supermarkt im Keller?

Wer Anregungen oder Fragen hat, nutze bitte gerne die Kommentarfunktion unten! Am Semesterende werden in einer weiteren Versammlung die Tutorenjobs neu vergeben werden.

-Tim Drees, Zimmer 1-6-4-