Samstag, 24. Januar 2015

„Vormittags, während die Skater zur Schule gehen...“

Gegen einen Unkostenbeitrag von 50€,
der bei Kauf des gebrauchten verrechnet wird,
 lernt Wolfgang gerne an.
Segway ohne Kontrollstange, Einrad ohne 
Sattel, Fußwippe mit Elektromotor?
Am Donnertag um neun traf ich Wolfgang im fun park unter der Ernst-Walz-Brücke. Im Ruhestand ist er. Vormittags aber, „während die Skater zur Schule gehen“, so seine Worte, springt er auf sein onewheel segway auf. Zwischen pipes, funbox, und anders geschwungenen Betonformen testet er die Grenzen seines Geräts.

Dieses segway ohne Kontrollstange, ein Einrad ohne Sattel, eine Fußwippe mit Elektromotor, hat er –wie man nachmittags sagen würde: – gepimpt mittels eines Schaumstoffpolsters für die Waden und eines regenbogenfarbenen Tragegurts. Feste Schuhe schützen den Knöchel. Gegen die Kälte hilft nur eine Skibrille. Sein chinesisches Fabrikat im Wert von etwa 400€ treibt er so nahezu alle Steigungen hoch. Zum fotogenen Trick entwickeln konnte er den einbeinigen Absprung mit Kehrtwende auf Hügelspitzen. Ins Schwärmen gerät er dann auch über die kaskadenmäßig angelegte Treppe der Theodor-Heuss-Brücke.
Seine Vorbilder finden sich im youtube, wo jungen Chinesen und anderen kein Pfad im Wald zu bucklig, kein Bordstein zu hoch ist, um mal eben hochzuhüpfen. Das onewheel klemmt mit Feingefühl zwischen den Waden.
Schließlich lege auch ich die Kamera beiseite. Wir wagen meine ersten Fahrversuche- rechts einen unverrückbaren Zaun, links die stützende Hand meines Lehrers. Wer es beherrschen möchte, benötigt je nach Talent 2-20 min oder 2 Tage. Nirgends lernt es sich wohl besser als bei Wolfgang, einem eBike-Tüftler und Rollbrettfahrer am Boxberg vergangener Tage.


Neugierig geworden? Schaut ihm zu, alsbald mit neuem Gerät, gefühlt jeden Werktag zwischen 9 und 10 Uhr, ca. 400 Meter vom Wohnheim.

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