Das Forum Romanum war Mittelpunkt des sozialen Lebens in Rom. Hier braucht
man viel Zeit, um die zahlreichen Tempeln und Heiligtümer zu sehen. Der
Palatin, einer der sieben Hügel von Rom und der älteste bewohnte Stadtteil,
bietet herrlichen Blick auf das ganze Forum Romanum und die Stadt. Am ersten
Sonntag jeden Monats sind auch alle staatlichen Museen und Galerien kostenlos
u.a. das Museo Nazionale Romano, auf fünf Orte verteilt: die Thermen des
Diokletian, Palazzo Massimo, Palazzo Altemps, Crypta Balbi und Aula
Ottagona. Ich schaffe es die ersten
beiden zu besuchen und mir wird klar, warum das reguläre Ticket für diese
Museen drei Tage lang gilt- es gibt unendlich viel zu sehen. Ich bezweifle
sogar, dass man an diesen drei Tagen alle ausgestellten Werke der fünf Orte
sehen kann, aber der Versuch lohnt sich.
Am Montag geht es zum Vatikan. Ich nehme zum ersten Mal die U-Bahn, da
obwohl ich gerne zu Fuß gehe, der Weg doch zu lang ist und ich alle meine
Kräfte für den stundenlangen Bummel in den Museen brauche. Vorher muss ich jedoch
mehr als eineinhalb Stunden an der Schlange draußen warten. Man kann im Voraus
ein Ticket mit einem Aufpreis online buchen, da ich aber nicht wusste an welchem
Tag ich die Vatikanischen Museen besuchen möchte, habe ich’s nicht gemacht.
Außer dass es immer wieder regnet und ein älterer Herr während des Wartens
ohnmächtig wird, gibt es keine größeren Probleme. Da ich nicht alleine bin und
mich unterhalten kann, finde ich das Warten gerade noch erträglich. Allerdings
kann ich mir vorstellen, dass es im Sommer viel anstrengender wäre. Im November
gibt es immer noch viele Touristen, aber bei weitem nicht so viele wie in den
Urlaubsmonaten.
Wusstet ihr, dass man durch alle sieben Museen mit ihren zahlreichen Sälen
und Gallerien gehen muss, um die Sixtinische Kapelle zu sehen? Ich komme um
10:30 in die Museen hinein und erreiche erstgegen 15:30 Uhr die Sixtinischen
Kapelle, wobei ich nicht alles gesehen habe. Die päpstliche Kunstsammlung, eine
der größten und wichtigsten der Welt beinhaltet Werke aus fast allen
bedeutenden Epochen. Man braucht Monate, meiner Meinung nach, um alles zu
sehen. Die Kunstsammlungen sind umwerfend, jeder muss mindestens einmal hier
gewesen sein. Bestimmt ein echtes Paradies insbesondere für Künstler.
Es wird dunkel, ich kann aber den Vatikan nicht verlassen ohne den
Petersdom zu sehen, die Museen haben aber kein Ende. Also frage ich einen
Bediensteten bis wann die Basilika offen hat. Der Einlass sei bis 17:30. Meine
Uhr zeigt 17:05 an, also muss ich zügig die Vatikanmuseen verlassen, um die
Mauern herum rennen und in den letzten Minuten durch die Sicherheitskontrolle
gehen. Übrigens gibt es in allen Museen in Rom eine Sicherheitskontrolle.
Endlich geschafft, ich bin in der größten päpstlichen Basilika. Mir fehlen die
Worte, um zu beschreiben, wie prächtig die Ausstattung ist. Als Erstes
bewundere ich Michelangelos Pietà, eine Marmorstatue, die die sitzende Maria mit
dem Leichnam Jesu auf ihren Knien und in ihrem Arm wiegend abbildet. In der
Kirche befinden sich außerdem die Grabstätten mehrere heiliggesprochener
Päpste, unter welchen Johannes Paul II. Nachdem ich m Souvenirgeschäft ich eine
Postkarte kaufe, um sie später durch die vatikanische Post zu verschicken,
werde ich am Ausgang angehalten, weil ein Kardinal vorbeigeht. Am Ende des
Tages im Vatikan komme ich zur Schlussfolgerung, dass jeder mindestens einmal
diese Museen besichtigt haben sollte.
Am letzten Tag rät mir ein älteres Paar im Hotel die Basilica di San Pietro
in Vincoli (St. Peter in den Ketten) unbedingt zu besuchen. Hier ist die
Mosesstatue Muchelangelos sehenswert. Außerdem befinden sich in einem
Glasbehälter die Ketten des Heiligen Petrus, mit denen er in Jerussalem
gefesselt war, die für die Kirche namensgebend
sind.
Wenn ihr zu den wenigen gehört, die Rom noch nicht besucht haben, nutzt die
nächste Chance. In allen Museen gibt es Sonderpreise für Studenten unter 25
Jahre. Ihr solltet beachten, dass es sinnvoll ist mindestens vier ganze Tage in
der Stadt zu verbringen, um den Großteil der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Um alle zu sehen, muss man
bestimmt einige Monate dort leben. Also ist ein zweiter Besuch in der „ewigen
Stadt“ vorprogrammiert. Auch ohne einen konkreten Reiseplan wird die Stadt eure
Erwartungen übertreffen: sogar bei einem ziellosen Spaziergang findet man an
jeder Ecke Kunstwerke und Monumente.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen