Als WG-Bewohnerin in INF 129 habe ich feststellen dürfen,
dass man in diesem Haus neben der guten Lage (vor allem für
Naturwissenschaftler) noch einen anderen Vorteil genießen darf: den des
internationalen Zusammenlebens.
Erfahren habe ich dies vor allem durch meine
ehemalige Mitbewohnerin und inzwischen sehr gute Freundin Isabella. Isabella
kommt aus Chile und ist inzwischen leider auch schon wieder dort. Dennoch habe
ich sehr viel von ihr gelernt und will an diesem Beispiel die Vorteile der
internationalen Gemeinschaft in unserem
Haus erläutern.
Durch Isabella habe ich ein Land kennengelernt, das ich
zuvor nur aus dem Geographieunterricht kannte – und zwar auf eine Art, mit der
ich zuvor nicht gerechnet hatte.
Häufig saßen wir abends lange gemütlich zusammen und unterhielten uns über Gott und die Welt und eben auch über unsere Heimatländer. Ich weiß jetzt, dass in Chile ein großer Teil der Menschen in der Hauptstadt Santiago lebt, das Land von einer Frau geführt wird und eine Diktatur durchlebt hat, die das Leben dort noch immer beeinflusst. Auch soziale Probleme blieben nicht unerwähnt; so wurde mir erklärt dass Bildung dort extrem teuer ist, für einen chilenischen Studenten ist es einfacher, einen Flug nach Argentinien zu zahlen und die Lehrbücher dort zu kaufen, als sie in Chile selbst zu erwerben.
Doch nicht nur ich profitierte von dem Zusammenleben, auch Isabella freute sich, durch mich einige deutsche Bräuche, Worte und sogar ein Weihnachtslied („Wir sagen euch an den lieben Advent“ konnte sie nach Weihnachten auswendig) kennenzulernen. Ihr Deutschbuch gab nämlich nicht viel mehr her als „Mittags essen die Deutschen immer Fleisch und als Beilage Gemüse und Kartoffeln.“. Auch das Kartoffelmuseum in München kannte sie daher und dass wir Bier lieben, wusste sie schon aus den Klischees, die man nun mal so mitbekommt. Wir beide genossen es, zu erörtern welche Vorurteile wahr waren und welche nicht. Deutsche Pünktlichkeit, Effizienz aber auch die Barschheit der deutschen Sprache und Unfreundlichkeit (die wir meist gar nicht so meinen) sah sie zum Beispiel bestätigt.
Häufig saßen wir abends lange gemütlich zusammen und unterhielten uns über Gott und die Welt und eben auch über unsere Heimatländer. Ich weiß jetzt, dass in Chile ein großer Teil der Menschen in der Hauptstadt Santiago lebt, das Land von einer Frau geführt wird und eine Diktatur durchlebt hat, die das Leben dort noch immer beeinflusst. Auch soziale Probleme blieben nicht unerwähnt; so wurde mir erklärt dass Bildung dort extrem teuer ist, für einen chilenischen Studenten ist es einfacher, einen Flug nach Argentinien zu zahlen und die Lehrbücher dort zu kaufen, als sie in Chile selbst zu erwerben.
Doch nicht nur ich profitierte von dem Zusammenleben, auch Isabella freute sich, durch mich einige deutsche Bräuche, Worte und sogar ein Weihnachtslied („Wir sagen euch an den lieben Advent“ konnte sie nach Weihnachten auswendig) kennenzulernen. Ihr Deutschbuch gab nämlich nicht viel mehr her als „Mittags essen die Deutschen immer Fleisch und als Beilage Gemüse und Kartoffeln.“. Auch das Kartoffelmuseum in München kannte sie daher und dass wir Bier lieben, wusste sie schon aus den Klischees, die man nun mal so mitbekommt. Wir beide genossen es, zu erörtern welche Vorurteile wahr waren und welche nicht. Deutsche Pünktlichkeit, Effizienz aber auch die Barschheit der deutschen Sprache und Unfreundlichkeit (die wir meist gar nicht so meinen) sah sie zum Beispiel bestätigt.
Ein weiterer Vorteil dessen, dass wir so viel und gerne
redeten war das Praktizieren einer fremden Sprache. In dem Fall für uns beide,
denn sie sprach kein Deutsch (sie belegte erst hier einen Kurs) und ich kein
Spanisch (was vermutlich besser so war, denn sie meinte, das Land, in dem das
schlechteste Spanisch gesprochen wird, sei Chile), also unterhielten wir uns
auf Englisch. Da ihr Vater Amerikaner ist war ihr Englisch sehr gut und ich
konnte meine Schulkenntnisse erproben, was erstaunlich gut funktionierte und
wieder lernten wir beide voneinander. Während sie mehr Wörter kannte, war bei
mir die Grammatik zum Teil noch frischer.
Ich lernte mit ihren Freunden viele andere ausländische
Studenten kennen, denen ich sonst wohl nicht begegnet wäre und hatte auch mit
ihnen viel Spaß.
Insgesamt lässt sich also sagen, dass das internationale
Zusammenleben in INF 129 die Chance bietet, ein anderes Land und eine andere
Kultur inklusive Sprache kennenzulernen, ohne die eigene Wohnung zu verlassen.
Sicherlich kein Vergleich zu einem eigenen Auslandsaufenthalt aber dennoch eine
gute Möglichkeit für einen Blick über den Tellerrand, von der beide Seiten profitieren.
In Isabellas Zimmer wohnt jetzt übrigens Martina aus Italien
und nachdem ich die italienische Küche durch sie und ihre Freunde bereits
kennengelernt habe, freue ich mich auf das neue Semester und viele neue
Erfahrungen (auch wenn ich bezweifle, dass ich am Ende des Semesters ein
perfektes Italienisch sprechen werde, wie einer ihrer Freunde angekündigt hat
;)…).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen