Tee-abende
Da nun der Winter auch bei uns Einzug
gehalten hat, ist spätestens jetzt die Saison mit langen
draußen-stürmisch-drinnen-kuschelig-warmen Abenden eröffnet.
Irgendwie wollte sich dieses Gefühl bei mir nicht einstellen, als
wir teilweise 15 bis 20 Grad im Dezember hatten.
Besonders Frauen haben ja in der Regel eine
ganze Tee-Kollektion daheim, wobei wir auf deren verschiedene
Wirkungen schwören, und auch bei verschiedenen Wehwechen als
Wundermittel uns gegenseitig empfehlen. Andere sind natürlich
ausschließlich Genießer, die auf der Jagd nach dem besten Geschmack
sind.
Anlässlich dessen möchte ich einige der
gängigsten Tee-Sorten vorstellen, die man auch als Hausmittel
verwenden kann.
Schwarzer Tee (oder die unfermentierte Version Grüner Tee)
Der rote Lebenstrank, der vermutlich die
bekannteste Sorte ist. Die Briten haben eine Tea-Time, die Japaner
haben eine Zeremonie und die Türken fangen das philosophieren an.
Der schwarze und der grüne Tee sind im Grunde
die gleiche Sorte mit den gleichen Wirkstoffen. Der grüne Tee ist
nur unfermentiert und schmeckt im Vergleich weniger herb und hat
natürlich eine andere Farbe.
Es enthält einen Koffein-ähnlichen Wirkstoff
– das Teein- und hat dementsprechend die gleiche Wirkungen. Es
wirkt anregend und harntreibend. Da die anregende Wirkung aber von
den Gerbstoffen, die sich lösen, neutalisiert werden, sollte man den
Tee nicht länger als 2 bis 3 Minuten ziehen lassen. Danach hat es
eher eine beruhigende Wirkung.
Der schwarze Tee hat allerdings eine hemmende
Wirkung auf die Eisenresorption und sollte daher, wenn man unter
Blutarmut leidet, nicht zum Essen getrunken werden oder zumindest
weniger getrunken werden. Da Blutarmut aber auch andere Gründe haben
kann, als Eisenmangel ist es auf alle Fälle ratsam es zunächst beim
Arzt abchecken zu lassen.
Pfefferminztee:
Einer meiner Lieblingssorten. Es schmeckt warm
oder kalt sehr gut und kann auch im Sommer als leckeres
Erfrischungsgetränk genossen werden. Die Pflanze an sich ist sowieso
aus unserem Leben nicht wegzudenken. Das Menthol, das in der Pflanze
ist, wird ja für Zahncreme, Kaugummis, Mundwasser etc. verwendet.
Als Tee hat er auch eine erfrischende Wirkung
und kann durchaus auch so als Mundwasser verwendet werden. Falls man
Blähungen, Verdauungsstörungen oder Gastritis hat, kann man es auch
mit Pfefferminztee mal probieren.
Es regt die Säureproduktion im Magen an und
fördert daher die Verdauung. Darum kann es auch appetitanregend
wirken. Meine Großmütter empfahlen es bei Kopfschmerzen, und es
scheint durchaus eine gute Wirkung darauf zu haben.
Kamillentee:
Leider eine der wenigen Teesorten, die mir
absolut verhasst sind und dass ich beim besten Willen nicht
runterkriege. Es soll nämlich eine lebensverlängernde Wirkung haben
und bei allen möglichen Krankheiten eine lindernde Wirkung zeigen.
Interessanterweise sollen diese positiven Wirkungen vor allem bei
Frauen vorkommen, während sie bei Männern nicht so deutlich in
Studien ausfallen. Warum das so ist, ist aber noch ein Geheimnis, das
erforscht wird.
Es soll beruhigen und entkrampfen,
entzündungshemmend sein, eine positiven Effekt bei Diabetes haben,
bei Angstsstörungen helfen, blutverdünnend sein, bei
Magenbeschwerden helfen, Cholesterin senken, bei unreiner Haut
helfen, etc. … Ihr seht, was ich gemeint habe.
Andererseits hat Kamille ein Risiko für
Allergien. Anwendungen am Auge sollten grundsätzlich gemieden werden
und wenn man auch andere Allergien hat, sollte man grundsätzlich mit
Bedacht an Kamille rangehen.
Hagebuttentee:
Hagebuttentee
ist vor allem wegen seinem hohen Vitamin C – Gehalt bekannt.
Dementsprechend eignet es sich sehr gut zur Stärkung des
Immunsystems
und zur Vorbeugung von Erkrankungen.
Hagebutte
ist außerdem
abführend,
verdauungsfördernd, wundheilungsfördernd und belebend.
Lustigerweiße
kann Hagebuttentee auch bei Durchfall verwendet werden, da sie einen
ausgleichende Wirkung auf die Darmbewegungen hat.
Harntreibend
wirkt die Hagebutte auch und kann daher zur Entschlackung genutzt
werden.
Fencheltee:
Der Tee, der vermutlich uns allen aus der
Kindheit bekannt ist. Er wird gerne den Kindern gegeben weil es eine
hervorragende Wirkung auf die Verdauung hat und den Kindern bei
Blähungen und Koliken hilft. Natürlich wirkt es auch bei
Erwachsenen bei Blähungen und Völlegefühl. Es kann auch
appetitanregend wirken, bei Menstruationbeschwerden helfen, ist gut
gegen Husten und hilft beim Schlafen. Auch ein echter Tausendsassa.
Salbeitee:
Mein Geheimrezept bei Halsschmerzen. Er wird
gerne bei Infektionen und Schmerzen im Mund- und Rachenraum
angewandt. Dazu gehören auch die Zahnpflege. Außerdem bei
Atemwegserkrankungen, wie Husten und soll sogar bei übermässigem
Schwitzen helfen.
Auch bei unreiner Haut scheint es gut zu
wirken.
Vom Geschmack ist der Tee schon recht intensiv,
und wenn ich ehrlich bin, mag ich es auch nicht so. Aber ich habe
beste Erfahrungen bei Halsschmerzen damit gemacht.
Brennesseltee:
Bekannt fürs Entgiften und Entschlacken. Der
hohe Kaliumgehalt ist der Grund für die gute harntreibende Wirkung.
Natürlich sollte man dabei auf eine ausreichende
Flüssigkeitsaufnahme achten. Man kann damit auch die Bildung von
Nieren- und Blasensteinen vorbeugen. Außerdem hat es eine gute
entzündungshemmende Wirkung und kann unter anderem bei
Gelenkbeschwerden helfen. Es zeigt außerdem eine gute bei Leber-und
Gallebeschwerden.
Interessanterweise gibt es Studien, die zeigen,
dass Brennesselwurzeln sogar bei Prostatakrebs eine positive Wirkung
hat. Genaueres über die Wirkung weiß man aber noch nicht.
Zwar nicht als Tee, aber trotzdem vielleicht
gut zu wissen: Die Pflanze enthält sehr viel Eisen und kann daher
als Salat bei Eisenmangel-Anämie helfen, die Samen sind gut bei
Haarausfall und sollen auch bei Impotenz eine positive Wirkung haben.
Grundsätzliches:
Wie schon vorher erwähnt: Tees und solche Mittel können bei kleineren Erkrankungen helfen und beim Vorbeugen auch gut wirken. Dies soll allerdings nicht ermutigen, dass man nun alles ganz alleine ohne Arztkontrolle behandeln kann. Bei ernsten Erkrankungen sollte man einen Arzt aufsuchen. Manche Pflanzen zum Beispiel haben eine Wirkung auf den Stoffwechsel haben und können andere Medikamente wie die Anti-Baby-Pille schneller abbauen lassen. Auch ist die Allergie-Gefahr natürlich vorhanden.
Daher sollte man sich vorher ausführlich beraten lassen, bevor man leichtfertig sich pflanzlich therapieren möchte.
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