Samstag, 6. Februar 2016

Tee-abende


Da nun der Winter auch bei uns Einzug gehalten hat, ist spätestens jetzt die Saison mit langen draußen-stürmisch-drinnen-kuschelig-warmen Abenden eröffnet. Irgendwie wollte sich dieses Gefühl bei mir nicht einstellen, als wir teilweise 15 bis 20 Grad im Dezember hatten.
Besonders Frauen haben ja in der Regel eine ganze Tee-Kollektion daheim, wobei wir auf deren verschiedene Wirkungen schwören, und auch bei verschiedenen Wehwechen als Wundermittel uns gegenseitig empfehlen. Andere sind natürlich ausschließlich Genießer, die auf der Jagd nach dem besten Geschmack sind.
Anlässlich dessen möchte ich einige der gängigsten Tee-Sorten vorstellen, die man auch als Hausmittel verwenden kann.


Schwarzer Tee (oder die unfermentierte Version Grüner Tee)

Der rote Lebenstrank, der vermutlich die bekannteste Sorte ist. Die Briten haben eine Tea-Time, die Japaner haben eine Zeremonie und die Türken fangen das philosophieren an.
Der schwarze und der grüne Tee sind im Grunde die gleiche Sorte mit den gleichen Wirkstoffen. Der grüne Tee ist nur unfermentiert und schmeckt im Vergleich weniger herb und hat natürlich eine andere Farbe.
Es enthält einen Koffein-ähnlichen Wirkstoff – das Teein- und hat dementsprechend die gleiche Wirkungen. Es wirkt anregend und harntreibend. Da die anregende Wirkung aber von den Gerbstoffen, die sich lösen, neutalisiert werden, sollte man den Tee nicht länger als 2 bis 3 Minuten ziehen lassen. Danach hat es eher eine beruhigende Wirkung.
Der schwarze Tee hat allerdings eine hemmende Wirkung auf die Eisenresorption und sollte daher, wenn man unter Blutarmut leidet, nicht zum Essen getrunken werden oder zumindest weniger getrunken werden. Da Blutarmut aber auch andere Gründe haben kann, als Eisenmangel ist es auf alle Fälle ratsam es zunächst beim Arzt abchecken zu lassen.


Pfefferminztee:

Einer meiner Lieblingssorten. Es schmeckt warm oder kalt sehr gut und kann auch im Sommer als leckeres Erfrischungsgetränk genossen werden. Die Pflanze an sich ist sowieso aus unserem Leben nicht wegzudenken. Das Menthol, das in der Pflanze ist, wird ja für Zahncreme, Kaugummis, Mundwasser etc. verwendet.
Als Tee hat er auch eine erfrischende Wirkung und kann durchaus auch so als Mundwasser verwendet werden. Falls man Blähungen, Verdauungsstörungen oder Gastritis hat, kann man es auch mit Pfefferminztee mal probieren.
Es regt die Säureproduktion im Magen an und fördert daher die Verdauung. Darum kann es auch appetitanregend wirken. Meine Großmütter empfahlen es bei Kopfschmerzen, und es scheint durchaus eine gute Wirkung darauf zu haben.

Kamillentee:

Leider eine der wenigen Teesorten, die mir absolut verhasst sind und dass ich beim besten Willen nicht runterkriege. Es soll nämlich eine lebensverlängernde Wirkung haben und bei allen möglichen Krankheiten eine lindernde Wirkung zeigen. Interessanterweise sollen diese positiven Wirkungen vor allem bei Frauen vorkommen, während sie bei Männern nicht so deutlich in Studien ausfallen. Warum das so ist, ist aber noch ein Geheimnis, das erforscht wird.
Es soll beruhigen und entkrampfen, entzündungshemmend sein, eine positiven Effekt bei Diabetes haben, bei Angstsstörungen helfen, blutverdünnend sein, bei Magenbeschwerden helfen, Cholesterin senken, bei unreiner Haut helfen, etc. … Ihr seht, was ich gemeint habe.
Andererseits hat Kamille ein Risiko für Allergien. Anwendungen am Auge sollten grundsätzlich gemieden werden und wenn man auch andere Allergien hat, sollte man grundsätzlich mit Bedacht an Kamille rangehen.

Hagebuttentee:

Hagebuttentee ist vor allem wegen seinem hohen Vitamin C – Gehalt bekannt. Dementsprechend eignet es sich sehr gut zur Stärkung des Immunsystems und zur Vorbeugung von Erkrankungen.
Hagebutte ist außerdem abführend, verdauungsfördernd, wundheilungsfördernd und belebend.
Lustigerweiße kann Hagebuttentee auch bei Durchfall verwendet werden, da sie einen ausgleichende Wirkung auf die Darmbewegungen hat.
Harntreibend wirkt die Hagebutte auch und kann daher zur Entschlackung genutzt werden.

Fencheltee:

Der Tee, der vermutlich uns allen aus der Kindheit bekannt ist. Er wird gerne den Kindern gegeben weil es eine hervorragende Wirkung auf die Verdauung hat und den Kindern bei Blähungen und Koliken hilft. Natürlich wirkt es auch bei Erwachsenen bei Blähungen und Völlegefühl. Es kann auch appetitanregend wirken, bei Menstruationbeschwerden helfen, ist gut gegen Husten und hilft beim Schlafen. Auch ein echter Tausendsassa.


Salbeitee:

Mein Geheimrezept bei Halsschmerzen. Er wird gerne bei Infektionen und Schmerzen im Mund- und Rachenraum angewandt. Dazu gehören auch die Zahnpflege. Außerdem bei Atemwegserkrankungen, wie Husten und soll sogar bei übermässigem Schwitzen helfen.
Auch bei unreiner Haut scheint es gut zu wirken.
Vom Geschmack ist der Tee schon recht intensiv, und wenn ich ehrlich bin, mag ich es auch nicht so. Aber ich habe beste Erfahrungen bei Halsschmerzen damit gemacht.

Brennesseltee:

Bekannt fürs Entgiften und Entschlacken. Der hohe Kaliumgehalt ist der Grund für die gute harntreibende Wirkung. Natürlich sollte man dabei auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Man kann damit auch die Bildung von Nieren- und Blasensteinen vorbeugen. Außerdem hat es eine gute entzündungshemmende Wirkung und kann unter anderem bei Gelenkbeschwerden helfen. Es zeigt außerdem eine gute bei Leber-und Gallebeschwerden.
Interessanterweise gibt es Studien, die zeigen, dass Brennesselwurzeln sogar bei Prostatakrebs eine positive Wirkung hat. Genaueres über die Wirkung weiß man aber noch nicht.

Zwar nicht als Tee, aber trotzdem vielleicht gut zu wissen: Die Pflanze enthält sehr viel Eisen und kann daher als Salat bei Eisenmangel-Anämie helfen, die Samen sind gut bei Haarausfall und sollen auch bei Impotenz eine positive Wirkung haben.


Grundsätzliches:

Wie schon vorher erwähnt: Tees und solche Mittel können bei kleineren Erkrankungen helfen und beim Vorbeugen auch gut wirken. Dies soll allerdings nicht ermutigen, dass man nun alles ganz alleine ohne Arztkontrolle behandeln kann. Bei ernsten Erkrankungen sollte man einen Arzt aufsuchen. Manche Pflanzen zum Beispiel haben eine Wirkung auf den Stoffwechsel haben und können andere Medikamente wie die Anti-Baby-Pille schneller abbauen lassen. Auch ist die Allergie-Gefahr natürlich vorhanden.
Daher sollte man sich vorher ausführlich beraten lassen, bevor man leichtfertig sich pflanzlich therapieren möchte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen